Gedanken, die im Jahre 2001
das Quartierzentrum QuBa ermöglichten.
Immer mehr Menschen sind vermehrt bereit, soziale Verantwortung innerhalb der Gemeinschaft zu übernehmen. Das Jahr 2001 wurde von der UNO als das Jahr der internationalen Freiwilligenarbeit bezeichnet. Laut Erhebungen sind in der Schweiz etwa vierzig Prozent der Wohnbevölkerung ehrenamtlich tätig. So kommen monatlich ungefähr 44 Millionen Stunden oder 19 Millionen Schweizerfranken zusammen, wie es findige Ökonomen berechnet haben.
Die immateriellen Elemente der Lebensqualität gewinnen wieder mehr an Bedeutung und mit ihnen die Bereitschaft, im sozialen, kulturellen und politischen Bereich mitzuwirken und Einfluss zu nehmen. Die starke Beziehung zur Wohnumwelt und zur Nachbarschaft zeigt neue Formen des Zusammenwirkens. Das Quartier wird zu einer 'quartierdörflichen' Gemeinschaft, und in diesem Rahmen entwickeln sich Generationen überspannende kleine Netze, mit den darin verbundenen sozialen und kulturellen Dienstleistungen.
Dass das QuBa als Quartierzentrum entstehen konnte, versteht sich auf diesem Hintergrund. Viele Donatorinnen und Donatoren aus dem Bachlettenquartier haben es ermöglicht.
Viele Veränderungen beeinflussen auch in der Freizeitgestaltung unser Leben, was sich auf unser Quartier auswirkt. Solche Fakten und weitere Trends bestimmen unsere nähere Zukunft. Um diese Zukunft mitzugestalten, sollten aber nicht nur Trends analysiert, sondern zudem gemeinsame Vorgehensweisen gefunden und initiiert werden.
So wissen wir zum Beispiel, dass sich die Zusammensetzung der Bevölkerung weiter stark verändern wird. Während sich der Anteil der Jugendlichen in den nächsten Jahren stark verkleinern wird, steigt der Anteil der älteren Bevölkerung um bis zu einem Prozent pro Jahr. Es wird immer weniger Jugendliche, jedoch immer mehr aktive Seniorinnen und Senioren geben. Diese haben mehr freie Zeit und leben oft auch ohne finanzielle Sorgen. Sie wollen weiterhin aktiv innerhalb der Familie und der Gemeinschaft Aufgaben übernehmen, und so eine weitere Selbstentfaltung erleben. Im QuBa kann ihr Potential nutzbringend eingesetzt werden.
Es ist nicht nur der Individualist, der unsere Gesellschaft prägt, sondern es sind auch die vielen Gruppen, die mit eigenen Wertemustern die Gesellschaft ebenso repräsentieren und prägen. Werden diese sozial und kulturell verantwortlichen Gruppen grösser, dann werden jene, dem reinen Ego verschriebenen 'Selbstdarsteller' zur Minderheit.
Die zunehmende Freizeit, Zeit, die auch Erwerbstätigen durch freie Tage oder durch längere Urlaube zur Verfügung steht, schafft auch neue Bedürfnisse. Es scheint, dass unsere westliche Gesellschaft neben dem Massenwohlstand, der Massenmobilität und dem Massentourismus nun auch noch über eine 'Massenfreizeit' verfügt.
So wird für viele Menschen die Freizeit zu einem Problem, wenn nicht neue Möglichkeiten geschaffen werden, wo sie sich sinnvoll einbringen können.
Die grössere persönliche Freizeit vermehrt auch als Sozialzeit, als Kultur- und Bildungszeit und als Zeit für und mit anderen Personen in Musse und Erfüllung zu verbringen, wird viele Menschen bereichern. Ein dafür geeignetes offenes Podium bildet das QuBa!
Inwieweit die Spenderinnen und Spender aus dem Quartier sich auch solche Gedanken gemacht haben, als sie das QuBa unterstützten, wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass sie aus einem positiven Gefühl heraus das QuBa unterstützenswert fanden. Aus diesem Donatoren-Engagement konnten wir in der Stiftung und dem Förderverein ablesen, dass das QuBa auf einer breiten Basis von Interessierten stehen wird.
Unsere QuBa-Vision hatte aber nur Realisierungschancen, weil eine Gruppe von Personen sich immer wieder darüber unterhalten hat: Wohin gehen wir und was brauchen wir, wenn wir dort ankommen?
Dass es dann auch zu Interessengemeinschaften mit Pro Infirmis, Spitex und dem Theater Basel kommen konnte, ist ein weiteres Beispiel für das übergreifende Engagement innerhalb unseres Quartiers. Tragfähige Strukturen für ein Gemeinschaftsleben konnten aufgebaut werden. So wird nun die Liegenschaft an der Bachlettenstrasse 12 mit gesellschaftlichem, sozialem und kulturellem Inhalt gefüllt.